Gleitzeit

Mit der ATOSS Software können Gleitzeitmodelle unkompliziert und schnell erfasst werden. Das gibt Arbeitgebern mehr Spielraum in der Planung und erhöht die Motivation der Mitarbeitenden. Wie das gelingt: 

  • Einfachere Planung und Erfassung von Gleitzeiten 
  • Transparenz über geleistete Stunden
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Gleitzeit

Wiki Schmuckbild 9 Frau mit weißer Bluse steht vor einer Glasscheibe und lächelt

Gleitzeit Definition

Das Arbeitszeitmodell Gleitzeit ist eine Form der flexiblen Arbeitszeit. Was Gleitzeit Bedeutung verleiht, ist eine weitgehend eigenverantwortliche Gestaltung der Arbeitszeit von Arbeitnehmern. Dadurch bringt Gleitzeit Vorteile mit sich, allerdings entstehen auch durch Gleitzeit Nachteile, wie wir im Folgenden zeigen werden. 

Den Gleitzeitrahmen bildet in der Regel das Arbeitszeitkonto. Innerhalb dieser Grenzen können Arbeitnehmer selbst über Arbeitsbeginn und Arbeitsende entscheiden. Auf dem Arbeitszeitkonto können im vereinbarten Rahmen Zeitguthaben oder Minusstunden angesammelt werden. 

Welche Arten von Gleitzeit gibt es?

Im Allgemeinen unterscheidet man zwei Arten von Gleitzeit1:

  • Einfache Gleitzeit
  • Qualifizierte Gleitzeit 
Wiki Gleitzeit Grafik Unterschied zwischen einfacher Gleitzeit und qualifizierter Gleitzeit

Der Unterschied zwischen einfacher und qualifizierter Gleitzeit

Bei der einfachen Gleitzeit ist der Arbeitnehmer an die tägliche Arbeitszeitmenge und Arbeitszeitdauer gebunden. Diese Arbeitszeit kann er innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens erbringen. Das Arbeitszeitmodell Gleitzeit sieht hier beispielsweise folgendes vor: Der Arbeitnehmer muss seine acht Stunden Arbeitszeit täglich zwischen 6 Uhr morgens und 20 Uhr abends verrichten. 

Bei dem Modell der qualifizierten Gleitzeit entscheidet der Arbeitnehmer innerhalb eines vorgegebenen Zeitrahmens über:

  • die zeitliche Lage (Beginn und Ende) seiner täglichen Arbeitszeit
  • die tägliche Dauer seiner Arbeitszeit
  • die Herbeiführung eines Ausgleichs zum Erreichen des Durchschnitts der geschuldeten Arbeitszeit 

Arbeitszeitkonten oder Gleitzeit Kernarbeitszeiten sind lediglich bei der einfachen Gleitzeit erforderlich.

 

Weitere Informationen:

Was ist Gleitzeit Kernarbeitszeit?

Bei der einfachen Gleitzeit ist es erforderlich, eine Kernarbeitszeit festzulegen. Enthält Gleitzeit Kernarbeitszeit wird das in der Regel im Arbeitsvertrag oder in den allgemeinen Anstellungsbedingungen definiert2.  

Als Kernarbeitszeit oder Kernzeit bezeichnet man die Zeitspanne, in der für den Arbeitnehmer grundsätzlich Anwesenheitspflicht am Arbeitsplatz herrscht. Sie wird zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer vereinbart, um eine gleichzeitige Anwesenheit aller Mitarbeiter zu gewährleisten. Anwesenheits- und Arbeitspflicht besteht lediglich während der Kernarbeitszeit.

Die Anwesenheitspflicht kann bei betrieblicher Notwendigkeit durch eine Funktionszeit erweitert werden. Diese Zeit wird nicht der Kernarbeitszeit zugerechnet und stellt keine Form der Schichtarbeit dar. Funktionszeiten, die über die Kernarbeitszeit hinaus gehen, kommen beispielsweise in Behörden mit Öffnungszeiten und Publikumsverkehr zum Einsatz. 

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Was gilt es rechtlich bei Gleitzeit zu beachten?

Das Arbeitszeitgesetz (ArbZG) enthält keine Gleitzeitregelung. Regelt die Betriebsvereinbarung Gleitzeit nicht, muss eine individuelle Regelung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer erstellt werden, wie Stunden über den Tag verteilt werden. Diese Gleitzeitvereinbarung muss von beiden Seiten unterschrieben werden und folgende Inhalte enthalten: 

  • Gleitzeitrahmen
  • Kernarbeitszeiten
  • Begrenzungen der Arbeitszeit 
  • Umgang mit Überstunden 

Zeitguthaben und Zeitschulden können durch Abwesenheiten und Anwesenheiten ausgeglichen oder in die nächste Gleitzeitperiode übertragen werden. Überstunden können vergütet werden, wobei Details hierzu in der indviduellen Vereinbarung festzulegen sind. 

Im Arbeitsvertrag sollte auch definiert sein, was mit Überstunden und Minusstunden im Falle einer Kündigung passiert. Grundsätzlich können Minusstunden nur dann verrechnet werden, wenn der Arbeitnehmer an der Entstehung dieser Schuld trägt. Kann der Mitarbeiter wegen zu geringer Auftragsvolumen, nicht die arbeitsvertraglich festgelegte Sollarbeitszeit leisten, fallen keine Minusstunden an, da der Arbeitgeber die Schuld trägt3.

Gleitzeit Kurzarbeit: Was ist zu beachten?

Wird bei vereinbarter Gleitzeit Kurzarbeit angeordnet, kann der Arbeitgeber nicht verlangen, dass das vor der Kurzarbeit angesammelte Guthaben auf dem Gleitzeitkonto abgebaut wird. Das gilt vor allem dann,  

  1. wenn das Zeitguthaben der zeitlichen Größe des vereinbarten Gleitzeitrahmens entspricht. 
  2. wenn die Gleitzeitregelung eine entgeltliche Abgeltung nicht zulässt. 

Kurzarbeit Gleitzeit: Wann Guthaben aufzubrauchen ist

Im Rahmen der Schadensminderungspflicht sollte der Arbeitgeber aufgefordert werden, das Zeitguthaben zumindest einzubringen, 

  • wenn damit die Zahlung von Kuzarbeitergeld (Kug) vermieden werden kann. 
  • wenn das Zutguthaben den Gleitzeitrahmen übersteigt und damit ungeschütztes Zeitguthaben darstellt. 
  • in dem Umfang, wie seine finanzielle Situation es zulässt4.

Gleitzeit Vor und Nachteile

Gleitzeit Vorteile für Arbeitnehmer

Eine Gleitzeitvereinbarung bietet Mitarbeitern in der Regel mehr Flexbilität bei der individuellen Arbeitszeitgestaltung. Daraus ergeben sich folgende Gleitzeit Vorteile5

  • Arbeit und Privatleben (Termine etc.) lassen sich besser vereinbaren
  • Arbeitszeitgestaltung berücksichtigt Leistungsphasen 
  • Individuelle Arbeitszeitmodelle 
  • Höhere Motivation 

Vorteile Gleitzeit Arbeitgeber 

Auch Arbeitgeber profitieren vom Gleitzeitmodell. Es ist mehr Spielraum in der untertägigen Dienstplanung möglich. Noch mehr Flexbilität erzielen Unternehmen mithilfe einer Software für Personalbedarfsermittlung und Personaleinsatzplanung. So können sie zum Beispiel Langzeitarbeitszeitkonten effizient verwalten und den Personaleinsatz besser an den betrieblichen Bedarf anpassen. Pluspunkte für für Arbeitgeber: 

  • Geringer organisatorischer Aufwand
  • Eignet sich für viele Abteilungen
  • Hohe Akzeptanz bei Arbeitnehmern
  • Die Erreichbarkeit kann gegebenenfalls durch Funktionszeiten erweitert werden
  • Höhere Flexibilität kann die Fehlzeiten reduzieren, Loyalität und Motivation steigern

Gleitzeit Nachteile für Arbeitnehmer

Gleitzeitarbeit bietet Arbeitnehmern zwar ein gewisses Maß an Flexibilität innerhalb eines Arbeitstages. Die Flexibilität über den Tag, die Woche oder den Monat hinaus ist jedoch gering. Für langfristigen zeitlichen Spielraum bietet sich das Einrichten von Jahresarbeitszeit Konten oder Lebensarbeitszeit Konten an. 

Beschäftigte müssen eigenverantwortlich auf die Einhaltung ihrer vertraglich vereinbarten Arbeitszeit achten. Es sind nicht alle Arbeitsplätze für Gleitzeit geeignet. Das kann zu Ungleichbehandlung verschiedener Abteilungen und damit zu Unzufriedenheit führen. 

Gleitzeit Nachteile für Arbeitgeber 

Voraussetzungen für das Gleitzeitmodell sind eine schriftliche Regelung sowie eine positive Arbeitszeiterfassung. In die Ausgestaltung der Gleitzeitregelung sollte der Betriebsrat (eigene Betriebsvereinbarung Gleitzeit) eingebunden werden.  

Gleitzeit ist nicht für alle Abteilungen und Tätigkeiten geeignet; bei Schichtarbeit zum Beispiel erfordert das Gleitzeitmodell einen hohen koordinativen Aufwand.


Quellen: 
1 Wikipedia | Gleitzeit
2 Wikipedia | Kernarbeitszeit 
3 Timetac 
4 Bundesagentur für Arbeit | Fachliche Weisungen Kurzarbeit
5 Arbeitszeit klug gestalten

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